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No Dancing Allowed

No Dancing Allowed

Eröffnung

Di 21.06., 19h

Zeitraum

22.06. – 20.11.2022

Öffnungszeiten

Di-So 13-19h

Eintritt

frei

Presseführung: Di 21.06., 10h

Eröffnung: Di 21.06., 19h
Performance YOKHOR von Natalia Papaeva: 19.30h
Performance OTION: 20h
DJ-Set von Authentically Plastic: 20.30 - 22h

Filmprogramm @ frame[o]ut Festival: Fr 15.07., 21.30h
Ort: MQ Haupthof (bei Regen: Arena 21)

mit Filmen von KAMVA collective, Yarema Malashchuk & Roman Himey, Gabber Modus Operandi & Rimbawan Gerilya
Details: hier

ORF Lange Nacht der Museen: Sa 01.10.

Ausstellung geöffnet von 13 - 1h, Eintritt frei

Anton Shebetko: A Very Brief and Subjective Queer History of Ukraine: Di 18.10., 17.30h
Artist-in-Residence Anton Shebetko im Gespräch mit Julius Pristauz, Moderation: Elisabeth Hajek, künstlerische Leiterin frei_raum Q21

Buchpräsentation und Artist Talk in der Buchhandlung Walther König im MuseumsQuartier Wien

Julius Pristauz: THE PENETRATION OF MULTIPLE SPACES: Sa 19.11., 18–18.30h

Ania Nowak: To the Aching Parts! (Manifesto): Sa 19.11., 18.45–19h

Performances im Rahmen der Vienna Art Week im frei_raum Q21

 

Artists:

Authentically Plastic* & Keith Zenga King, Colectivo LASTESIS, Nick Coutsier, Jeremy Deller, EMIRHAKIN*, Escape 010101 | Yannet Vilela & Jesper Frederiksen, Lucia Fernandez Santoro*, Gabber Modus Operandi & Rimbawan Gerilya, KAMVA Collective* | Chris Kets & Amílcar Patel, Adriana Knouf, Vera Logdanidi*, Luiz Felipe Lucas*, Yarema Malashchuk & Roman Himey, Clémence Mira*, Ania Nowak*, Nude Robot, Nyege Nyege, OTION*, Natalia Papaeva*, Julius Pristauz, Shanghai Community Radio, Anton Shebetko*, Space of Urgency* & Jan Beddegenoodts & Maximilian Mauracher, Spiral Tribe | Mark Angelo Harrison*, Maša Stanić, Paula Strunden, Olga Udovenko (Udda)*, United We Stream,  Bambi van Balen* | TOOLS FOR ACTION, Liam Young, #FreeBritney
*Q21 Artist-in-Residence

Kurator:

Bogomir Doringer

Durch die plötzlich erfahrene Isolation in der Pandemie erschien uns die Welt unsicherer denn je. Unsicherheit und Tanz aber sind sich keineswegs fremd: Angesichts persönlicher und kollektiver Krisen werden Formen des sich Versammelns und Bewegens zu einem dance of urgency, einem Tanz, der auf Empowerment des Individuums und der Gruppe abzielt, Überlebensgemeinschaften und Bewältigungsstrategien schafft und als Akteur des politischen Widerstands und der Erneuerung städtischen Lebens wirken kann*. Doch wenn ein Medium so sehr von Präsenz und Nähe abhängig ist – wie kann es sich dann über erzwungene Distanzen hinweg manifestieren?

Doch der Tanz verschwand nicht, sondern verlagerte sich in die digitalen Netzwerke, wodurch neue formale Strukturen und visuelle Körpersprachen entstanden. Von Britney Spears kodiertem SOS-Tanz, der die #FreeBritney-Bewegung verstärkte, bis hin zu family dance battles auf Zoom löste sich der Tanz – der als gesundheitsgefährdend eingestuft wurde – von seiner räumlichen und geografischen Bindung und formierte sich Online neu.

Während der Pandemie wurden in manchen Staaten den Behörden neue Kontrollbefugnisse eingeräumt – einige von ihnen beschlossen repressive Maßnahmen, um im Namen nationaler Gesundheitsmaßnahmen gegen das Demonstrationsrecht vorzugehen. Hinzu kam, dass viele Veranstaltungsorte ohne finanzielle Unterstützung blieben – sie wurden als „nicht essentiell“, „Unterhaltung“ oder „kulturell unbedeutend“ eingestuft. Als Antwort darauf organisierten sich die Communities erst Online und dann auch im öffentlichen Raum. Die neue Situation warf Fragen auf wie: Können Protest und Widerstand gegen repressive Regierungen unter diesen Umständen aufrechterhalten werden? Und kann der Tanz uns die Mittel an die Hand geben, um diejenigen Maßnahmen zu unterlaufen, die geschaffen wurden, um uns zu kontrollieren und zu überwachen?

Die durch die Pandemie entstandenen Leerstellen, wie zerbrochene Bindungen, Freiheitsverlust, soziale Unsicherheit und der Tod sind nach wie vor spürbar. Als Reaktion darauf gab es Aufrufe zu illegalen Raves, die als eine Art „Totentanz“ oder als Eskapismus zur emotionalen Selbsthilfe gesehen werden können. Die Ausstellung No Dancing Allowed beschreibt und zeigt diese Widersprüche: Sie verbindet die jüngste Geschichte mit den letzten drei Jahren und spricht sowohl dem Tanz als auch Tanzräumen die Fähigkeit zu transformativ zu wirken, um in Zeiten großer Umbrüche bewegt zu bleiben und nicht den Mut zu verlieren.

* Während der NATO-Bombardierung seiner Heimat Serbien erlebte Bogomir Doringer die Clubkultur und das Tanzen als eine Form des Protests und entdeckte, wie soziopolitische Instabilität und kollektive Bewältigungsmechanismen mit Bewegung verknüpft sind. Das war der Beginn seiner künstlerischen Forschung, dem ein Doktoratsstudium an der Universität für angewandte Kunst Wien folgte, wo seit 2014 Wissen über Tanzkultur vermittelt wird. Die Ausstellung ist eine Weiterentwicklung der Online-Events, die in der Zeit des Lockdowns in Kooperation mit der Abteilung „Social Design – Arts as Urban Innovation“ der Universität für angewandte Kunst Wien stattfanden.

Ausstellungsdisplay: Michael Hofer-Lenz, Student der Abteilung für Bühnen- und Kostümgestaltung, Film- und Ausstellungsarchitektur, Universität Mozarteum Salzburg
Ausstellungspartner: MU Hybrid Art House, Eindhoven
Kreativproduzent: Rafael Kozdron
Text von: Matthew JP Sturt-Scobie, Bogomir Doringer
Grafik-Design: Michael Rudolph

 

Bild: © Gabber Modus Operandi & Rimbawan Gerilya

Ausstellungsfolder

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